Unsere Geschichte 

Eine neue Mittelaltergruppe: Geschichtsspaß und Showprogramm

1993 - "machen wir mal was anderes...

... und gründen unsere eigene Mittelalter-Gruppe!" Dies war im November 1993 und mit 3 Schwertern, 3 Schilden und einem Party- Zelt begann die ruhmreiche Geschichte der Interessengemeinschaft "Thueringer Ritterorden - die Ritter des Loewen". Aller Anfang war schwer und so begannen wir bei öffentlichen Trainings auf der Mühlburg erste Erfahrungen zu sammeln.  

1994/1995 - die ersten eigenen Auftritte (oh je, hatten wir Lampenfieber)

Die ersten Auftritte auf eigenen Märkten waren für alle etwas Besonderes, abgesehen davon, dass die Nervosität ein Maß erreichte, das ein konzentriertes Vorführen des Gelernten fast unmöglich machte. Im ersten Jahr des Bestehens wurde man auf vier Märkte und diverse Stadtfeste eingeladen, um sich zu präsentieren. Das war selbstverständlich ein großer Erfolg, hatte man doch zu Beginn die Befürchtung fast nie einen Auftritt machen zu können. An den Abenden wurden die Erfolge auch damals schon gebührend gefeiert und manch einer hatte am nächsten Tag Probleme mit der Sonne.

1996/1997 - Qualität setzt sich durch...

In den kommenden Jahren wurde der "Thueringer Ritterorden" zu immer mehr Festen engagiert und man war fast jedes Wochenende unterwegs. Neue Ausrüstungsgegenstände wurden angeschafft und bald reichten die privaten PKWs nicht mehr aus. Man mußte sich nun von Bekannten die Transporter ausleihen, um sämtliches Equipment mitnehmen zu können. Wohin man auch kam, man lernte Gleichgesinnte kennen und man tauschte Erfahrungen aus. Das Showprogramm wurde immer mehr perfektioniert und bald brauchte man einen Vergleich mit anderen Showkampfgruppen nicht mehr scheuen. Auch mit den Tschechischen Gruppen freundete man sich schnell an und lernte sehr viel von ihnen. Konkurrenz oder gar Neid gab es zu diesem Zeitpunkt in der MA-Szene noch nicht.

Die Rittergruppe wird zum Verein

1998/1999 - ...und die Jahre gingen fröhlich dahin

Der "Thueringer Ritterorden" fing auch an, sich mehr und mehr in der Jugendarbeit zu betätigen. Wir gestalteten z.B. viele Schulfeste mit und unterstützten einige Projekte in der Behindertenarbeit. Diese Aktionen machten immer besonders viel Freude, da es wahrscheinlich kein dankbareres Publikum gibt als Kinder. Im Herbst 1999 wurde durch die Mitglieder beschlossen, die Interessengemeinschaft in einen eingetragenen Verein umzuwandeln. Neue Anforderungen und Verpflichtungen kamen damit auf alle zu. Wir entwarfen Ordensgewandungen, bauten ein neues, verbessertes Lager und begannen, uns auch mit anderen Projekten, die mit Mittelalter zu tun haben, zu beschäftigen. So wurde beispielsweise der Kontakt zu den polnischen Rittern der Bolkow-Burg ausgebaut oder gemeinsam mit der Offenbacher MA-Gruppe "Pennon" ein Ausflug nach Frankreich organisiert. Natürlich war der TRO auch auf vielen Märkten und Festen vertreten und auch privat unternahmen wir was zusammen...

2000 - das erste Jahr als Verein oder: "das verflixte 7. Jahr"

Im ersten Jahr nach der Gründung sollte der noch junge Verein, wie im "verflixten 7. Jahr" einer Ehe, auf harte Proben gestellt werden. Wie in jedem Verein kamen immer neue Interessenten und gingen alte Mitglieder. Die wechselnde Mitgliederzahl brachte immer wieder frischen Wind in die Gruppe, aber gelegentlich auch Probleme. Dadurch hatte der Orden nicht nur glanzvolle Zeiten sondern erlitt auch, wenn auch selten, Rückschläge. Diese zu meistern gelang stets gut, und aus jeder Niederlage ging er erstarkt hervor. Dass dem so ist, zeigt die lange Zeit, die der "Thueringer Ritterorden" bereits besteht.

Im Kampf gegen Fangdorn

2001/2002 - alles wird größer, schöner und stärker

Da war Anfang 2001 diese Internetanzeige: Leute aus der Leipziger Gegend suchten Gleichgesinnte für gemeinsame Treffen und Marktbesuche. Nicht ahnend, welche Auswirkungen die Antwort darauf haben würde, trafen ein paar Mitglieder des TRO mit jenen Leuten im Februar in der "Hudelburg" in Bad Lausik zusammen. Nach dem ersten Treffen dachten beide Seiten: "Die sehen wir nie wieder!" Aber das sollte sich als ein großer Irrtum herausstellen! Gemeinsame Märkte, z.B. Eckartsberga und Mylau, und Feiern, z.B. das "Peter & Paul-Fest" in Delitzsch oder Silvester in Frankleben folgten, und bald darauf war der TRO um etliche Mitglieder reicher. Im Frühling des Jahres 2002 sollte dann noch etwas passieren, was die Geschichte des Vereins mitgestaltete: Fangdorn, der Drache erwachte und brachte uns auf Veranstaltungen, von denen wir bisher nur geträumt hatten. Tapfer "starben" unsere Mitglieder in den Shows für Rodgar und Ildur und für die "Träne der Macht". Dies machte den TRO bekannter und führte uns weitere neue Mitglieder zu und gemeinsam mit den "Rittern der Osterburg zu Weida" hatten wir viel Spaß und konnten natürlich auch viele Erfolge feiern. Eine Hochzeit, eine tolle Halloween-Party und eine feucht-fröhliche Silvester-Fete blieben aus 2002 ebenfalls in guter Erinnerung.

2003: 10 Jahre "Thüringer Ritterorden"

Das 10. Jahr nach der Gründung des TRO ist nun erreicht. Der Verein zählt derzeit 32 Mitwirkende, von denen man auf niemanden mehr verzichten möchte. Die Gruppe ist in sich gefestigt und Freundschaften sind entstanden. Klar, auch bei uns im TRO gibt´s mal Probleme, aber bisher konnten wir diese gemeinsam und unkompliziert lösen. An Auftritten mangelt es auch nicht: Als Torwache auf der Leuchtenburg konnten wir uns profilieren und hatten trotz des schlechten Wetters jede Menge Spaß. Auch bei den diesjährigen Fangdorn-Auftritten wurde wieder filmreif gestorben und wiedererwacht. In unserem schönen neuen Vereinsraum, der im Februar bezogen wurde, wurden fleißig auch eigene Kämpfe und Shows trainiert, die in den nächsten Jahren sicher noch ausgebaut und oft aufgeführt werden. In der "Uferburg" in Altenburg konnten wir das 10. Jubiläum des Thüringer Ritterorden - die Ritter des Löwen feiern. Spoiler: Unsere Hoffnung war damals, im Jahre 2013 mit gleichem Elan auch das 20jährige Bestehen feiern zu können. Sie wurde erfüllt.

2004-2005 - Auf, zu neuen Ufern!

Die Jahre 2004 bis 2006 brachten wieder neue Impulse in unser Vereinsleben. So nahmen wir auch in diesen Jahren an den verschiedensten Veranstaltungen teil, z.B. 2004 wieder auf der Leuchtenburg, bei der "Schlacht um die Brandenburg", den Duderstädter Highland-Games und anderen Burg- & Schoßfesten. Auch auf der Landesgartenschau von Sachsen-Anhalt in Zeitz schlugen wir unser Lager auf. Aber die Aktivitäten in den vergangenen Jahren brachten auch wieder Veränderungen mit sich und so trennten sich Ende 2004 einige Mitglieder vom Verein. Doch bereits im Jahre 2005 gesellten sich wieder neue Interessenten zu uns und brachte damit auch wieder frischen Wind und jede Menge neuer Ideen mit. So wurden neue Shows entwickelt, fleißig trainiert und auch das Lagerleben mit neuen Handwerken erweitert. Auch in Rahmen der Zusammenarbeit mit Jugendzentren und Kindereinrichtungen wurde viel getan. Im Jugendkulturzentrum "Stötteritzer Spielkiste", bei verschieden Kindergarten-Projekten oder einer Projektwoche des Arnstädter Marienstift lernten die Kinder und Jugendliches viel über das Mittelalter. Höhepunkte in 2005 waren die Teilnahme am 1. Luther-Fest in Eisenach.

2006: Die Rittergruppe erobert neue Repertoire-Elemente

2006 wollten wir dann auch unser Repertoire erweitern und so kamen neue Zelte dazu, wir kreierten ein neues Kinder-Ritterturnier und haben seither auch einen Stand zum Bogenschießen. Hier können nicht nur unsere Mitglieder ihre Schießkünste unter Beweis stellen, sondern auch Schützen aus dem Publikum antreten. Wir konzentrierten in diesem Jahr unsere Auftrittsaktivitäten auf den Großraum um Leipzig um hier unseren Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Besonders spannend war aber die Teilnahme an der "Parade der Geschichte" in Rottleberode, wo wir gemeinsam mit historischen Gruppen aus den verschiedensten Zeitepochen ein tolles Wochenende erlebten.

Profi-Ritter

2007-2012: Repertoire und Ausrüstung professionalisiert

Weiter ging die Arbeit an unseren Theaterstücken, und die Vereinsmitglieder brachten Routine in den Ablauf beim Aufbauen und Abbauen des Lagers. Weiter richteten wir unser Augenmerk besonders auf die Sicherheit. So wurden weitere Feuerlöschgeräte angeschafft und Absperrvorrichtungen für Bogenstand und Kampfplatz verbessert. Wir haben Flyer für den Verein drucken lassen und halten Vereinsvisitenkarten für Interessenten bereit. Es wurden weitere Zelte angeschafft und neue Fertigkeiten hielten in das Lager Einzug. Neue Wappen gesellten sich zur Wappentafel hinzu und Wimpel wurden erstellt. Aber nicht nur die Arbeit hielt die Ritter auf Trab: Mehrere Hochzeiten feierten Mitglieder des Vereins, und weitere Kinder sind daraus erstanden.

2013-2021: 20 Jahre und mehr - Thüringer Ritterorden

Unsere 20-Jahr-Feier auf der Festung Heldrungen begingen wir nicht nur gewandet in ritterlicher Manier: Zwischen Tanzwettbewerben wurden Met- und Weinbecher geleert, dabei über die bestrittenen Kämpfe sinniert.
In den folgenden Jahren festigten und erweiterten wir unser Repertoire wie auch unsere "Stamm-Märkte": Insbesondere Dresden bei seinem bunten, turbulenten Stadtfest ist ein liebgewonnener Kraftakt geworden, bei dem die Ritter jährlich in hochsommerlich glühenden Rüstungen schwitzen. Ebenso nicht wegzudenken war unser geliebter Jahresauftakt zu Ostern am Jagdschloss Springe - bis der Kulturmarkt im Jahr 2018 leider zum letzten Mal öffnete. Weitere Highlights sind zwischenzeitlich mit der jährlichen historischen Zusammenkunft in Forst (Lausitz) hinzugekommen, auf der die Ritter im Jahr 2017 ihre Feuertaufe in einer Massenschlacht absolvierten. Auch das Turniej zu Rycerski im polnischen Kozuchów beeindruckte insbesondere die Ritter mit spektakulären Turnieren am langen Schwert und weiteren historischen Waffen.
Auch neuer Nachwuchs ist dem Verein entsprungen und bald bereit, die ersten (Holz-)Schwerter zu schwingen, während wir nach dem unseligen Pandemie-Jahr 2020 (fast) ohne mittelalterliche Zusammenkünfte neuen Mut und Motivaiton fassen: Wir schauen in eine frohe, lange, gemeinschaftliche Zukunft.